Die Smart Green Economy braucht mehr Unternehmer und Investoren

Naturkatastrophen, die Atomkraftwerke zerstören, sind der Super-GAU. AKWs im Erdbebengebiet sind keine gute Idee. Nach der globalen Schockstarre müssen wir jetzt umdenken und die richtigen Ziele definieren und erreichen. Dringender denn je müssen wir an der Lösung der lebensbedrohlichen Klima- und Ressourcenprobleme arbeiten. Die globale Smart Green Economy ist das richtige Ziel. Neben der Politik stehen vor allem Unternehmer und Investoren in der Verantwortung.

Am 24. und 25. März treffen sich 250 Investoren, Unternehmer, Wissenschaftler und Visionäre auf dem Ecosummit 2011 im neuen Ökohotel Scandic am Potsdamer Platz. Auf dem Kongress geht es um den Aufbau der intelligenten grünen Ökonomie. Wir sind unterwegs im Namen von Mutter Erde und wollen Teil der Lösung sein.

Den Begriff Smart Green Economy haben wir uns ausgedacht, weil beide Konzepte für die Volkswirtschaft der Zukunft notwendig sind. Smart steht für mehr Intelligenz basierend auf dem konsequenten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien. Green steht für die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und den konsequenten Einsatz von Umwelttechnologien. Gleichzeitig braucht Cleantech in vielen Fällen intelligente Software und Vernetzung.

Im Energiemarkt haben wir das Ziel erreicht, wenn wir uns mit 100% erneuerbaren Energien versorgen. Die Stromkonzerne werden herausgefordert von innovativen Unternehmen, die grünen Strom mit intelligenten Stromzählern, neuen Diensten und transparenten Tarifen anbieten, und dabei den Privat- und Geschäftskunden proaktiv beim Stromsparen helfen. Wer wird die Rolle von Apple, Google und Facebook im Energiemarkt der Zukunft spielen?

Im Mobilitätsmarkt heißt das Ziel 100% gemeinsam genutzte Elektrofahrzeuge, die mit dem ÖPNV integriert sind. Wenn die Fahrer, Passagiere und Autos permanent online sind, kommen wir mit weniger Autos und weniger Parkplätzen aus. In der Chemiebranche geht es um neue umweltfreundliche Werkstoffe und Materialien, die wir in der Produktion und der Architektur einsetzen und wiederverwenden können. Wir müssen in Stoffkreisläufen denken und handeln. Braungart und McDonough postulieren sinngemäß die Cradle to Cradle Economy. Jede Branche, jede Firma und jedes Produkt muss intelligent und grün werden.

Aktuell gibt es noch kein Land, das sich Smart Green Economy nennen kann. Denn zu den Erfolgsparametern gehören die vollständige Vernetzung aller Bürger, Unternehmen, Gebäude, Autos und Maschinen und die vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien. Dazu gehört aber auch das vollständige Angebot und die Nachfrage nach grünen, umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen in allen Branchen. Konsequenterweise sollten alle Unternehmen künftig nur noch umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen anbieten, denn die Konsumenten der Zukunft, egal ob privat oder beruflich, werden nur noch einkaufen, was transparent nachhaltig ist.

Erfolgreiche Startups brauchen ein funktionierendes Geschäftsmodell, ein erfahrenes Team, innovative Technologie und aktive Investoren. Der wesentliche Erfolgsparameter ist Execution, d.h. das Management der Firma, um die im Business Plan definierten Ziele zu erreichen. Dabei ist die Qualität entscheidend. Gute Leute ziehen gute Leute an, gute Produkte verkaufen sich (fast) von selbst.

Vorbildliche deutsche Cleantech-Startups haben wir vor kurzem in Dresden besucht und vor Ort tolle Videos für unseren Youtube-Kanal Ecosummit TV produziert. Dresden ist Europas führender Cluster für organische Elektronik und Green Photonics. Energie produzieren und sparen mit Hilfe grüner Technologien, die Chemiker, Physiker und Ingenieure gemeinsam austüfteln, ist ein zentraler Ansatz in der Smart Green Economy. Novaled entwickelt organische LEDs für den Bildschirm- und Leuchtmittelmarkt. 2001 gegründet, verfügt Novaled inzwischen über 100 Mitarbeiter und €11 Millionen Umsatz in 2010.

Die Supermoleküle von Novaled nutzt auch Heliatek für die 3. Generation der Solarstromerzeugung. Organische Photovoltaik (OPV) ist das Zauberwort. 2006 gegründet, hat Heliatek heute 50 Mitarbeiter und arbeitet gerade an der ersten eigenen Fabrik in Dresden. Gelingt die Industrialisierung der OPV, tut sich sehr schnell ein Milliardenmarkt auf.

In unseren Augen müsste die Entwicklung und Kommerzialisierung neuer Umwelttechnologien allerdings noch schneller gehen. Doch dafür brauchen wir mehr Gründer und Investoren, die bereit und fähig sind, Risiko zu tragen und neue nachhaltige Lösungen in den Massenmarkt zu bringen.


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